AUFBRÜCHE 2022
Die Notenspur Leipzig e.V. gedenkt in einer Festwoche an das
100. Weihe-Jubiläum der Ez-Chaim-Synagoge
Ez Chaim – Baum des Lebens
Im Kolonnadenviertel befanden sich bis 1938 die beiden größten Synagogen Leipzigs. Sie gaben Juden verschiedener Richtungen eine religiöse Heimat. Während an den liberalen „Tempel“ heute 140 bronzene Stühle erinnern, führen am Ort der orthodoxen Ez-Chaim-Synagoge zwei Hinweisschilder ins Nichts. Vor 100 Jahren wurde sie geweiht. Sie war die größte orthodoxe Synagoge Sachsens und gab Tausenden Juden Halt und Orientierung, die Ende des 19. Jahrhunderts vor den Pogromen in Osteuropa geflohen waren. Sie waren ohne Aufenthaltstitel weitgehend rechtlos. Die Synagoge, in der in ihrer Muttersprache Jiddisch gepredigt wurde, war der einzige Ort, der ihnen ein inneres Zuhause gab. Der 100. Jahrestag der Einweihung am 10. September 1922 ist Anlass, den verlorenen Ort als Erinnerungsort wiederzugewinnen und zum Jubiläum die Menschen der Synagogengemeinde zu würdigen.
Die Festwoche vom 4. bis 11. September spiegelt jüdisches Leben in vielfältigen Perspektiven wider. Vor allem aber rückt sie die Menschen der Synagogengemeinde ins Licht, von denen viele 1938 nach Polen abgeschoben und später in die Vernichtungslager deportiert wurden, ohne Spuren hinterlassen zu können.
Die Festwoche vom 4. bis 11. September spiegelt jüdisches Leben in vielfältigen Perspektiven wider. Vor allem aber rückt sie die Menschen der Synagogengemeinde ins Licht, von denen viele 1938 nach Polen abgeschoben und später in die Vernichtungslager deportiert wurden, ohne Spuren hinterlassen zu können.
die Ez-Chaim-Synagoge erinnern, ist das
Gesprächskonzert
Aufbrüche – Kompositionen und Erinnerungen
am Samstag, 10. September 2022,
19:00 Uhr
Konzept:
Anja-Christin Winkler und Elisabeth Schiller-Witzmann
am Samstag, 10. September 2022,
Zu den sehr wenigen erhaltenen Zeitzeugnissen der Ez Chaim-Gemeinde zählt eine Tonaufnahme des weit über die Grenzen Leipzigs hinaus bekannten Oberkantors Nahum Wilkomirsky von 1927. Sieben internationale Komponist:innen, die derzeit in Leipzig leben, komponierten je ein Stück für Streichtrio als persönliche Reflexion auf den Gesang Wilkomirskys. In kurzen Interviews mit den Komponist:innen erfahren wir mehr über die sehr unterschiedlichen Perspektiven und darüber, wie sie sich dem Thema angenähert haben. Die Kompositionen erklingen um das Publikum herum, das im ’Innenraum’ der angedeuteten Synagoge Platz nimmt. Zu Gast ist die Leipziger Rabbinerin Esther Jonas-Märtin im Gespräch mit Werner Schneider über ihre Beziehung zu Ez Chaim, jüdische Tradition und neue Wege jüdischen Lebens in Leipzig.
Kompositionen:
Kilian Verburg - Deutschland, Rino Murakami - Japan, Hed Bahak - Israel, Yuri Demetz - Italien, Adam Maor - Israel, Gregor Forbes - Schottland, Rui C. Antunes - Portugal
Es spielen:
Rui C. Antunes - Violine, Ana Campos - Viola, Richard Ander-Donath - Cello
Ort: Ehem. Ez-Chaim-Synagoge
(Parkplatz hinter Norma, Otto-Schill-Straße)
Öffentlich, VVK*, https://is.gd/Aufbrueche
Das Projekt in Kooperation mit der Notenspur Leipzig e.V. wurde gefördert von